Fussballfans beobachten die Polizei

Polizei im Wettbewerb / 1.FC Saarbrücken vs. SV Babelsberg 03 07.05.2011

Nachrichten

Fansmedia Bremen schließt sich der Aktion an weiter...

Fan-Projekt Jena e.V. / FC Carl Zeiss Jena e.V. nehmen an der Aktion teil weiter...

Artikel junge Welt 27.12.07
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Artikel Ahlener Tageblatt 27.12.07
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Artikel Ahlener Zeitung 27.12.07
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Zwischenbilanz 2006 erschienen
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Votum der Jury für das 3.Ligaspiel 1.FC Saarbrücken gegen SV Babelsberg 03

Juryvotum Saarbrücken 07.05.2011

Zugrunde gelegter Sachverhalt:

Zum Auswärtsspiel des SV Babelsberg 03 machten sich ca. 100 Fans ins Saarland auf. Die Fahrt wurde ganz überwiegend mit 2 Fanbussen absolviert.

Der erste Fanbus erreichte das Ludwigparksstadion gegen 12 Uhr. Empfangen wurden die Fans von einem eher übersichtlichen Polizeiaufgebot. Die Polizeibeamten traten nicht in Schutzkleidung auf und verhielten sich abwartend und zurückhaltend. Über die Mitarbeiter des Fanprojekts Saarbrücken nahmen die Saarbrücker Zivilbeamten Kontakt zum Babelsberger Fanbetreuer auf.
Während sich einige Fans bereits ins Stadion begaben und andere noch an den schattigen Plätzen des Parkplatzes verweilten, spielten einige wenige Babelsberger dort Fußball. Nach kurzer Zeit wurde der Fußball unbeabsichtigterweise in Richtung Straße befördert.
Die Polizeibeamten nahm dies zum Anlass, den Ball an sich zu nehmen. Zwei Fans bewegten sich daraufhin auf die Polizeibeamten zu und baten um Rückgabe des Balles.
Einer der Beamten nahm den nun entstehenden kurzen verbalen Schlagabtausch zum Anlass, den vor sich stehenden Fan mit seinem Funkgerät ins Gesicht zu schlagen.
Der betroffene Fan ließ sich von anderen Fans beruhigen und bat um Übermittlung der Dienstnummer/des Namens des Beamten, um ggf. eine Anzeige gegen diesen stellen zu können.
Gegenüber der Fanbetreuung kam der Polizist diesem Wunsch unmittelbar nach.
Die Einlasssituation am Stadion stellte sich als äußerst entspannt dar. Der Ordnungsdienst agierte durchweg freundlich.
Im Stadion selbst ließ das Catering Wünsche offen, darüber hinaus fühlten sich die Babelsberger Fans absolut willkommen.
Bereits während des Spiels nahmen die Mitfahrer eines Babelsberger Fanbusses Kontakt zur Fanbetreuung auf, da ihr Bus in Saarbrücken selbst aufgrund der notwendigen Ruhezeiten des Fahrers noch ca. 5 Stunden Aufenthalt haben sollte.
Gemeinsam mit dem Saarbrücker Fanprojekt und der Polizei wurde das Angebot entwickelt, diesen Fans den Aufenthalt an einem Weiher zu ermöglichen. Hierzu wurde die Bereitstellung eines Linienbusses organisiert, mit dem sich die Fans dorthin bewegten.
Am Weiher angekommen, zeigten sich einige Fans gegenüber der Polizei empört, da diese entgegen ihrer vorherigen Ankündigung zunächst keine Anstalten machte sich zurückzuziehen und ferner das gastronomische Angebot am Weiher nicht dem zuvor Kommunizierten entsprach.
Nach Klärung dieser Umstände verliefen der weitere Aufenthalt in Saarbrücken sowie die Rückreise dieses und auch des schon deutlich früher gefahrenen Busses ohne besondere Vorkommnisse.

Wertung:
Insgesamt kann die Jury Null (beanstandungsfrei) bis 100 Punkte vergeben.
Nach umfassender Würdigung der Gesamtumstände erhält die Stadt Saarbrücken

13 Punkte.

Gründe:

Die Jury geht davon aus, dass Fans, die in der 3. Liga oft eine weite Reise auf sich nehmen, um ihre Mannschaft auswärts zu unterstützen, einen Anspruch haben, möglichst wenig von Polizei und Ordnungsdienst behelligt zu werden.

Diesem deeskalierenden Anspruch ist der Ordnungsdienst vollumfänglich und die Polizei mit einigen Abstrichen nachgekommen.

Das grundsätzliche Auftreten der Polizeibeamten war deeskalierend und kommunikativ. Das Fehlverhalten eines einzelnen Beamten bildete die Ausnahme. Auf institutionalisierter Ebene gab es zudem die Kommunikation zwischen den Fanprojekten, Fanbeauftragten und der Polizei.

Wiegt der polizeiliche Anteil der Organisation des Fanausfluges an den Weiher (z.B. Bereitstellung eines Linienbusses) generell eher positiv, so wurde die Nichteinhaltung von Absprachen von den Fans sehr negativ aufgefasst und führte zu Unmut.


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