Fussballfans beobachten die Polizei

Aktionsteilnehmer / Fansmedia Bremen

Nachrichten

Fansmedia Bremen schließt sich der Aktion an weiter...

Fan-Projekt Jena e.V. / FC Carl Zeiss Jena e.V. nehmen an der Aktion teil weiter...

Artikel junge Welt 27.12.07
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Artikel Ahlener Tageblatt
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Artikel Ahlener Zeitung
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Zwischenbilanz 2006 erschienen
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"Fussballfans beobachten die Polizei" Konzept

Wichtig ist, dass die Einsätze der Anwälte vor den Spielen nicht durchsickern. Die Polizei soll ja überrascht werden. Die Spiele werden in einem kleinen Kreis festgelegt und erst durch Veröffentlichung der Berichte bekannt gegeben.

Die Anwälte sollten insbesondere folgende Punkte beobachten:

Die Fragen sollten sich in erster Linie auf die Polizei beziehen, das Verhalten der Ordnungsdienste sollte aber auch nicht außer Acht gelassen werden.

Die Idee

Die Idee der Aktion ?Fussballfans beobachten die Polizei? ist es, dass unabhängige Anwälte engagiert werden, welche die Polizei bei ausgewählten Spielen des SV Werder in ihren Handlungen nach bestimmten Parametern observieren. Die ausgewählten Spiele werden zunächst geheim gahalten, da die Polizei überrascht werden soll. Die nachfolgenden Beurteilungen werden dann kurze Zeit später online
(www.fussballfans-beobachten-polizei.de) veröffentlicht.

Die Aktion entsteht aus dem Bewusstsein, dass die Polizei nahezu grenzenlosen Handlungsspielraum im Umgang mit Fussballfans hat. Zu dem Zeitpunkt, an dem die Repressionen für uns Fans unerträglich werden ist es logisch, dass wir nach Möglichkeiten suchen, der Repression durch die Polizei Einhalt zu gebieten.

Neben der Teilnahme an dem Projekt Fansmedia (www.fansmedia.org), dass uns ermöglicht über Polizeiwillkür zu informieren ? verbunden mit der Hoffnung, dass bei den Medien eine kritische Hinterfragung der Polizeiberichte stattfindet, nehmen wir nun also auch an dem Projekt "Fussballfans beobachten die Polizei" teil, um neben der eigenen Darstellung von Polizeiwillkür (Fansmedia) auch noch eine objektive Darstellung an die Öffentlichkeit zu tragen (FbdP).

Repression: Ein Beispiel

Hertha BSC Berlin - SV Werder Bremen (05.04.2008)

Am 5. April 2008 folgte die Bremer Ultraszene dem SV Werder zum Auswärtsspiel nach Berlin. Bereits am Bremer Hauptbahnhof wurden die Fans von etlichen Polizisten begrüßt, die sie auf der Fahrt begleiten sollten.
Die Hinreise ereignete sich ohne weitere Zwischenfälle und alle freuten sich auf einen entspannten Stadionbesuch, der mit einem Sieg des SVW endete. Nach dem Spiel sammelte sich die Bremer Fanszene am Ausgang des Gästebereichs, um unter Gesängen die gemeinsame Rückreise nach Bremen anzutreten. Als man den Bahnhof Zoo in Berlin erreichte, kam es zu ersten Reibungspunkten mit den örtlichen Einheiten der Polizei, da diese es den BremerInnen untersagten, den Bahnsteig zu verlassen. Dieser Konflikt wurde jedoch völlig gewaltfrei ausgetragen.
Die weitere Rückreise, bei der ungefähr 30 Polizisten die Gruppe der Bremer begleiteten, verlief bis zum Magdeburger Hauptbahnhof reibungslos, dort wurde der Zug von Unbekannten mit Steinen und Flaschen attackiert.
Unabhängig davon betraten wenig später etwa 30 Fans des SV Babelsberg das Gleis. Sie entzündeten einige blaue Rauchtöpfe, die Polizei griff in dieser unübersichtlichen Lage jedoch nicht ein und es kam zu keinen Konflikten, weder mit der Polizei noch mit den Babelsbergern. Die anwesenden BremerInnen verhielten sich auch während dieser Situation ruhig und aggressionsfrei.
Die restliche Fahrt verlief ebenfalls ohne Zwischenfälle, bis man gegen zwanzig vor zwei in der Nacht den Hauptbahnhof Bremen erreichte. Während der Zug in den Bahnhof einrollte, war sofort das große Polizeiaufgebot zu
bemerken: Vermummte Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten (BFE), Einheiten der Bereitschaftspolizei in kompletter Schutzmontur sowie Polizisten in Zivil. Zusätzlich führten einige Beamte Hunde mit sich, die keinen Maulkorb trugen.
Als sich die Zugtüren öffneten, begann die BFE gezielt BremerInnen zu ergreifen, mündliche Proteste von BremerInnen hatten Faust- sowie Knüppelschläge zur Folge. Nach und nach verlagerte sich das Geschehen in die Bahnhofsvorhalle, BremerInnen , unabhängig davon, ob sie noch weiter reisen mussten oder nicht, wurden gewaltsam aus dem Bahnhof gedrängt.
Regelrechte Jagdszenen spielten sich ab, in dessen Folge mehrere Menschen durch gezielte Schläge der Polizei leicht verletzt wurden, weitere Personen, die sich gegen den Gewaltausbruch der Staatsmacht zur Wehr setzten, wurden vorübergehend festgenommen. Während des gesamten Gewaltexzesses zeichnete sich vor allem die Bremer BFE durch ihr aggressives und gewalttätiges Auftreten aus. Begleitet wurde die Gewalt der Polizei durch übelste und teils rassistische Beleidigungen gegen ihre Opfer. Schon verbaler Protest gegen die offenbar grundlose Gewalt wurde zum Anlass genommen, um Fans zu fesseln und ihnen Schmerzen zuzufügen.
Nachdem es die Polizei geschafft hatte, alle BremerInnen aus dem Bahnhof zu verweisen, zogen die Beamten nach und nach ab. Als sich die Situation in der Folge dem Anschein nach beruhigt hatte, formierten sich einige Gruppen jugendlicher Bremer Ultras vor dem Bahnhof, um das Erlebte zu reflektieren und den gemeinsamen Ausklang des Abends zu planen, als ohne jegliche Vorwarnung die Polizei ein zweites Mal einschritt und versuchte, die Personengruppen zu sprengen. Dabei wurden die Jugendlichen von knüppelschwingenden Polizisten bis in die Innenstadt gejagt. Unterstützt wurden die Beamten von mehreren Einsatzwagen sowie einem Gefängnistransporter, mit deren Hilfe zeitweise ganze Straßenabschnitte abgesperrt wurden.
Unter dem Strich hatte die Ultraszene mehrere vorübergehende Festnahmen, Anzeigen wegen diverser phantastischer Delikte sowie einige Leichtverletzte zu beklagen. Offen bleibt die Frage, warum ein solches Polizeiaufgebot gegen 80 zumeist jugendliche Werderfans eingesetzt wurde. Warum ging die Polizei mit einer solch Brutalität und Rücksichtslosigkeit ans Werk? Die Bremer Polizei führte auf Nachfrage der taz (von sich aus hatte sie entgegen der sonstigen Praxis keinen Bericht veröffentlicht) Ermittlungen bezüglich des Zündens von Pyroartikeln in Magdeburg als Grund für die Maßnahme ins Feld. Nur sehr mittelmäßige Ermittler könnten auf die Idee kommen, dass der blaue Rauch in Magdeburg von Bremern verursacht wurde; das Vorgehen lässt vielmehr auf frustrierte Gewalttäter schließen. Wir können die angeblichen Ermittlungen nur als Vorwand für eine pure Machtdemonstration gegenüber den jugendlichen Fans des SV Werder ansehen, deren Kultur den Staatshütern (persönlich?) nicht passt.

Fansmedia Bremen

Finanzierung der Aktion

Die Aktion wird viel Geld kosten, also sind wir darauf angewiesen, dass dieses Projekt in unserem Stadion eine breite Basis und Akzeptanz findet.
Der Einsatz eines Anwalts für ein Spiel kostet ca 200 Euro. Unterstützt also unsere Aktion, indem ihr das T-Shirt zur Aktion kauft (Ab Heute am Stand von Racaille Verte im Ostkurvensaal erhältlich; Kosten: 10 Euro) oder spendet einfach. Eure Spenden könnt ihr am Stand von Racaille abgeben oder auf folgendes Konto überweisen:

Kea Müttel
Ktn: 430 555 360
Blz: 285 700 24
Deutsche Bank
Verwendungszweck: Fussballfans beobachten Polizei

Kontakt:

antirepressiva@racaille.de
www.fussballfans-beobachten-polizei.de
Oder persönlich, z.B. bei Heimspielen am Stand von Racaille Verte im
Ostkurvensaal

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